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Le Pont und Geneve: Zwei schöne Stempel aus der Schweiz.

Posted in Briefmarke, Schweiz, Stempel by Ben on September 9, 2009

Man kann Jura auch einzig vor dem Hintergrund der Gesetze der Natur studieren. Beispielsweise wenn man ins Vallée de Joux reist, im winzigen Weiler Le Pont am Ufer des Lac de Joux eventuell kurz im Restaurant du Lac einkehren und dort von der Freiterrasse aus den Enten zuschauen, wie sie um das Ruderboot, das auf dem schmalen Uferstreifen liegt, herumwatscheln. Nebenbei lässt sich gut eine Ansichtskarte schreiben, mit der 1,30 Franken-Marke aus dem am 08. Mai ausgegebenen  Satz „Alte Bäume“ frankieren und die mit der Trauerweise beklebte Karte dann vielleicht hundert Meter weiter gleich hinter der Boulangerie in den etwas angestoßenen Briefkasten werfen. Im Ergebnis wird die Karte sehr schön gestempelt und ins ferne Deutschland befördert, auf dass sich der Empfänger an diesem Anblick erfreut:

Briefmarke Trauerweide mit Stempel aus Le Pont

Briefmarke Trauerweide mit Stempel aus Le Pont

Die Marke folgt dabei einem Gemälde des Künstlers Reinhard Fluri aus der nun wirklich winzligen Gemeinde Halten SO, also im Kanton Solothurn gelegen, die mit einem schönen ritterlichen Wohnturm aufwartet, in dem sich das Heimatmuseum des Bezirks Wasseramt befindet. Wer sich intensiver mit der helvetischen Philatelie der letzten Jahre befasst, dem dürfte Reinhard Fluri als Gestalter schon öfter begegnet sein, so beispielsweise bei den Märchenmarken aus dem Jahr 2007.  Am obigen Beispiel freut man sich aber fast mehr über die im Vergleich zum deutschen Postalltag sehr sorgfältige Stempelung, wobei der Stempel mit einem wunderbaren Regionalbezug aufwartet und das Tal schmuck würdigt. Ortsname, Postleitzahl, Datum – alles gut lesbar. Selbiges gilt auch für die Stempelung eines Grußes, der aus dem vielleicht 70 Kilometer von Le Pont gelegenen Genf.

Einheimische Vögel 2008: Steinrötel

Einheimische Vögel 2008: Steinrötel, gestempelt in Genf

Die selbstklebende  Briefmarke aus der Dauerserie Einheimische Vögel zeigt den Steinrötel (Monticola saxatilis). Der Erstverwendung der Marke mit dem blauköpfigen Vogel, der einst auch Pfälzische Weinberge bevölkerte, mittlerweile aber leider aus Deutschland so gut wie verschwunden ist, fiel auf den 08. Mai 2008. Wenn man die hier aufgebrachte Stempelung betrachtet, fühlt man sich besonders angesichts der Tatsache berührt, dass der erste Schweizer Poststempel vor 320 Jahren (also 1689)  ebenfalls in Geneve auf eine Sendung gedrückt wurde.

So liegt nun die Ausbeute dieses Briefmarkentages auf dem Tisch und stimmt fröhlich für den Abend, der auch die Kolorierung der mangels Scanner nur abfotografierten Poststücke dominiert.